Was heißt es, die deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen?
Die deutsche Staatsbürgerschaft verleiht Ihnen umfassende Rechte – aber auch konkrete Pflichten. Als deutscher Staatsangehöriger dürfen Sie an politischen Wahlen teilnehmen, sich weltweit auf konsularischen Schutz verlassen und vieles mehr. Gleichzeitig verpflichten Sie sich zur Loyalität gegenüber dem Staat und zur Einhaltung der Gesetze.
Rechte als deutscher Staatsbürger
Mit der deutschen Staatsangehörigkeit genießen Sie umfassende politische und soziale Rechte. Diese Rechte ermöglichen Ihnen volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und sichern Ihnen internationale Unterstützung durch deutsche Behörden.
- Aktives und passives Wahlrecht auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene
- Freizügigkeit innerhalb der EU
- Anspruch auf einen deutschen Pass
- Zugang zu öffentlichen Ämtern (z. B. Beamtenlaufbahn)
- Konsularischer Schutz im Ausland
- Recht auf Einreise und Aufenthalt in Deutschland ohne Einschränkung
Pflichten als deutscher Staatsbürger
Mit der deutschen Staatsbürgerschaft übernehmen Sie Verantwortung für das Gemeinwesen. Das bedeutet, dass auch Sie aktiv am demokratischen Rechtsstaat teilhaben und das respektvolle Zusammenleben fördern sollen.
- Beachtung der deutschen Gesetze und Verfassungsgrundsätze
- Schulpflicht für Kinder
- Steuerpflicht in Deutschland
- Mitwirkung bei amtlichen Verfahren (z. B. Auskunftspflichten)
Die deutsche Staatsbürgerschaft bringt Ihnen also nicht nur neue Möglichkeiten, sondern ist auch ein Zeichen dafür, dass Sie dauerhaft Teil dieser Gesellschaft sind.
Wie kann man die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten?
Die deutsche Staatsangehörigkeit kann in der Regel auf zwei Wegen erworben werden: durch Geburt oder durch Einbürgerung. Die deutsche Staatsangehörigkeit für Ausländer wird durch die Einbürgerung erworben. Seit Juni 2024 gelten dazu neue Regelungen, die das Verfahren einfacher und transparenter machen.
Zugewanderte können in der Regel nach 5 Jahren rechtmäßigen Aufenthalts eingebürgert werden – bei besonderen Integrationsleistungen sogar schon nach 3 Jahren. Voraussetzungen sind u.a.:
- ein gesicherter Lebensunterhalt,
- Deutschkenntnisse auf B1-Niveau,
- ein bestandener Einbürgerungstest sowie
- das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung (Loyalitätserklärung).
Häufige Herausforderungen im Einbürgerungsprozess – und wie Sie sie lösen
Die Bedingungen für die Einbürgerung in Deutschland wurden 2024 zwar erleichtert – Trotzdem bleibt das Verfahren durch die vielen zu erfüllenden Punkte komplex. Oft führen fehlende Informationen oder lange Wartezeiten zu Frust. Dazu kommt, dass die verschiedenen Behörden teilweise unterschiedliche Anforderungen kommunizieren, obwohl das Verfahren an sich einheitlich geregelt ist.
In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen, welche typischen Hürden bei der Einbürgerung auftauchen können – und wie Sie diese effizient und rechtssicher überwinden.
Unklare Anforderungen der Behörde: Welche Unterlagen wirklich zählen
Unvollständige oder falsch formatierte Unterlagen gehören zu den häufigsten Gründen für Verzögerungen oder Ablehnungen. Doch was genau „vollständig“ heißt, ist oft nicht klar kommuniziert – denn viele Behörden arbeiten mit internen Checklisten, die nicht öffentlich zugänglich sind.
Wichtig ist deshalb, dass Sie Ihre Unterlagen so vollständig wie möglich vorbereiten. Achten Sie darauf, dass alle Dokumente aktuell, im Original oder beglaubigt vorliegen und korrekt übersetzt sind, falls sie nicht auf Deutsch ausgestellt wurden. Bereits kleine Lücken oder formale Fehler in Ihren Unterlagen können zu Verzögerungen führen.
Führen Sie alle Dokumente in der Reihenfolge auf, wie sie auch im amtlichen Merkblatt gefordert sind. Das beschleunigt die Prüfung und reduziert Rückfragen deutlich. Wenn Sie unsicher sind, können Sie Ihre Unterlagen auch vorab prüfen lassen. z. B. durch Migrando.
Unsere Experten kennen die Anforderungen in Ihrer Region genau. So vermeiden Sie typische Fehler wie fehlende beglaubigte Übersetzungen, ungültige Nachweise über Sprachniveau oder unklare Angaben zur Identität.
Mit unserer umfassenden Checkliste vermeiden Sie typische Versäumnisse und erhalten einen klaren Überblick, welche Dokumente noch fehlen.
Lange Wartezeiten: Was Sie tun können, wenn nichts passiert
Wenn Ihre Einbürgerung über Monate hinweg unbearbeitet bleibt, müssen Sie das nicht einfach hinnehmen. In vielen Fällen hilft es bereits, regelmäßig und gezielt bei der Behörde nachzufragen. Bleibt dies erfolglos, können Sie gegebenenfalls rechtliche Schritte gehen.
Die Bearbeitungszeit von Einbürgerungen ist aus verschiedenen Gründen oft sehr lang und variiert von Stadt zu Stadt. Der häufigste Grund für die langen Bearbeitungszeiten ist eine zu geringe Anzahl an Mitarbeitern bei der Behörde, die eine große Anzahl an Einbürgerungsantrag abarbeiten müssen.
Wenn auch Sie auf eine Antwort von der Behörde warten, sollten Sie zunächst regelmäßig und höflich nachfragen, wie weit Ihr Antrag schon fortgeschritten ist.
Bleibt auch das erfolglos, sollten Sie eine Untätigkeitsklage in Erwägung ziehen. Diese kann beim Verwaltungsgericht eingelegt werden, sobald Sie mehr als 3 Monate auf Ihren Einbürgerungsbescheid warten. Wenn Sie diesen Schritt gehen wollen, können Ihnen die Rechtsexperten von Migrando bei jedem Schritt zur Seite stehen.
Wir prüfen für Sie, ob eine solche Klage sinnvoll ist und übernehmen auf Wunsch die Kommunikation mit der Behörde. In vielen Fällen führt schon die professionelle Intervention dazu, dass Ihr Antrag wieder bearbeitet wird – ganz ohne Gerichtsverfahren.
Fehlende Information und Beratung
Viele Antragstellende stehen beim Thema Einbürgerung vor offenen Fragen – und fühlen sich alleingelassen. Häufig fehlen individuelle Ansprechpartner, klare Aussagen oder konkrete Hilfe von den Behörden.
Genau hier setzt Migrando an: Unsere spezialisierten Teams begleiten Sie persönlich durch den gesamten Prozess. Wir prüfen Ihre Unterlagen, zeigen Optimierungspotenzial auf und bereiten Ihre Akte so vor, dass sie den Anforderungen der zuständigen Behörde entspricht – unabhängig davon, ob Sie in Berlin, München oder einer ländlichen Gemeinde leben.
Zudem unterstützen wir Sie bei der Terminvereinbarung, dem Ausfüllen komplexer Formulare und der rechtssicheren Kommunikation mit Behörden. Bei Problemen oder Verzögerungen greifen wir frühzeitig ein und zeigen Ihnen alle rechtlichen Möglichkeiten auf – bis hin zur Untätigkeitsklage.
Behörden rund um die deutsche Staatsangehörigkeit
Wenn Sie die deutsche Staatsangehörigkeit wollen, haben Sie mit mehreren verschiedenen Behörden zu tun. Während das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) für die Gesetzgebung zuständig ist, prüfen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Ausländerbehörden Ihre Voraussetzungen für die Einbürgerung. Hier erfahren Sie, wohin Sie sich in welcher Situation wenden sollten.
Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)
Das BMI ist das zentrale Ministerium für Fragen zur deutschen Staatsangehörigkeit. Es entwirft Gesetze, setzt Reformen um und veröffentlicht sogenannte Anwendungshinweise zum Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG). Diese sollen eine einheitliche Auslegung der Gesetze durch die Einbürgerungsbehörden sicherstellen.
Diese Hinweise sind besonders hilfreich für Einzelfallentscheidungen – zum Beispiel bei ungeklärten Identitäten oder den verschiedenen gültigen Sprachnachweisen. Sie geben auch Aufschluss darüber, wie Fristen zu interpretieren sind oder was unter einem gesicherten Lebensunterhalt zu verstehen ist.
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Das BAMF spielt eine zentrale Rolle, wenn es um den Schutzstatus von Personen geht, die die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen. Besonders bei anerkannten Geflüchteten prüft das Bundesamt, ob der Schutzstatus noch besteht oder widerrufen werden muss – etwa bei Reisen ins Herkunftsland oder neuen Erkenntnissen zur Identität.
Einbürgerungsbehörden und Standesämter vor Ort
Die kommunalen Ausländer- und Einbürgerungsbehörden sind Ihre ersten Anlaufstellen im Einbürgerungsverfahren. Sie nehmen Anträge entgegen, prüfen Unterlagen und sind für die Kommunikation mit weiteren Stellen zuständig. Je nach Bundesland können Abläufe, Fristen und Zuständigkeiten variieren.
- In Berlin etwa existieren detaillierte Verfahrenshinweise, die öffentlich zugänglich sind und Orientierung für Antragstellende bieten.
- In Hessen sind teilweise 2 Verwaltungsebenen – Kommune und Regierungspräsidium – involviert, was den Prozess komplexer macht.
Eine Übersicht über die zuständigen Behörden inklusive Adresse und Öffnungszeiten finden Sie in unserem Dokument zum Download.

Staatsangehörigkeit: deutsch werden mit Migrando
Die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes im Jahr 2024 hat vieles vereinfacht – trotzdem bleibt die Einbürgerung ein komplexes Thema, bei dem es vieles zu beachten gilt. Migrando begleitet Sie bei jedem Schritt: von der Prüfung Ihrer Chancen über die Antragsvorbereitung bis hin zur Kommunikation mit Behörden. So kommen Sie schneller und sicher zur deutschen Staatsangehörigkeit.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur deutschen Staatsangehörigkeit
Kann ich die deutsche Staatsangehörigkeit behalten, wenn ich längere Zeit im Ausland lebe?
Ja, grundsätzlich behalten Sie Ihre deutsche Staatsangehörigkeit auch bei einem dauerhaften Aufenthalt im Ausland. Es gibt jedoch seltene Ausnahmen: Bei längeren Aufenthalten außerhalb der EU kann sie unter bestimmten Umständen verloren gehen, etwa wenn Sie freiwillig für einen fremden Staat tätig (z. B. Eintritt in einen fremden Militärdienst ohne Genehmigung) sind. Lassen Sie sich im Zweifel rechtlich beraten.
Wie wirkt sich die Einbürgerung auf meine Familienangehörigen aus?
Die Einbürgerung einer Person hat zwar keinen automatischen Einfluss auf den Aufenthaltsstatus oder die Staatsangehörigkeit von Ehepartnern oder Kindern; diese können dann allerdings leichter einen unbefristeten Aufenthaltstitel bekommen. Es bestehen Sonderregelungen, z. B. für minderjährige Kinder, die gemeinsam mit einem Elternteil eingebürgert werden können (§ 10 StAG). Lassen Sie sich hierzu individuell beraten.
Warum muss ich während meines Antrags immer wieder Unterlagen an die Behörde schicken?
Behörden sind verpflichtet, alle Angaben sorgfältig zu prüfen. Bei unvollständigen oder veralteten Unterlagen, Änderungen Ihrer Lebenssituation oder längeren Bearbeitungszeiten kann die Behörde neue Nachweise verlangen. Halten Sie Ihre Unterlagen daher stets aktuell – das beschleunigt die Bearbeitung deutlich.
Was sind die Kosten für eine Einbürgerung?
Die Standardgebühr für eine Einbürgerung beträgt 255 €. Für minderjährige Kinder, die zusammen mit einem Elternteil eingebürgert werden, fallen 51 € an. Zusätzliche Kosten bei der Einbürgerung können durch Beglaubigungen, Übersetzungen oder Passdokumente entstehen. Die Gebührenordnung ist bundesweit einheitlich geregelt (§ 38 StAG).