Einbürgerungen in Deutschland erreichen Rekordhoch – Verfahren dauern immer länger
Einbürgerungszahlen steigen um 18,56% im Vergleich zum Vorjahr
Das Statistische Bundesamt veröffentlichte gestern Abend die Einbürgerungsstatistik für 2023. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland hat im Jahr 2023 einen neuen Höchststand der letzten 20 Jahre erreicht. Insgesamt wurden 200.095 Menschen eingebürgert, was einem Anstieg von 18,56% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser positiven Entwicklung müssen Antragsteller jedoch immer länger auf ihre Einbürgerung warten.
Asien verzeichnet den stärksten Anstieg
Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Einbürgerungen von Menschen aus Asien. Hier stieg die Zahl um beeindruckende 43,86% auf 117.145 Personen. Vor allem Einbürgerungen aus Syrien (56,01%), Afghanistan (55,05%), Irak (57,15%) und Iran (34,03%) trugen maßgeblich zu diesem Wachstum bei.
Rückgang bei Einbürgerungen aus Europa
Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Einbürgerungen aus Europa um 9,88% zurück. Besonders betroffen waren das Vereinigte Königreich mit einem Rückgang von 43,41% und die Türkei mit einem Minus von 24,75%. Auch Einbürgerungen aus Kosovo (-24,20%) und Serbien (-16,96%) gingen deutlich zurück.
Syrien, Irak, Türkei und Rumänien: Die Top-Herkunftsländer der Eingebürgerten 2023
Ein genauerer Blick auf die Herkunftsländer der Eingebürgerten im Jahr 2023 zeigt, dass Syrien erneut mit Abstand die meisten neuen deutschen Staatsbürger stellte. Insgesamt wurden 75.485 Syrerinnen und Syrer eingebürgert, was einem beeindruckenden Anstieg von 56,01% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. An zweiter Stelle folgt der Irak mit 10.710 Einbürgerungen, dicht gefolgt von der Türkei mit 10.735 Einbürgerungen. Rumänien belegt mit 7.575 Einbürgerungen den vierten Platz unter den Top-Herkunftsländern. Diese vier Länder machen zusammen mehr als die Hälfte aller Einbürgerungen im Jahr 2023 aus.
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Verfahrensdauer wird immer länger
Trotz der steigenden Einbürgerungszahlen müssen Antragsteller immer länger auf ihre Einbürgerung warten. Während es früher im Schnitt etwa ein Jahr dauerte, liegen die durchschnittlichen Verfahrenszeiten mittlerweile bei zwei bis vier Jahren. Grund dafür ist die hohe Zahl von Anträgen, die die Behörden bewältigen müssen.
Tipps für eine schnellere Einbürgerung
Um das Verfahren zu beschleunigen, sollten Antragsteller unbedingt darauf achten, die Anträge vollständig und korrekt auszufüllen und alle erforderlichen Unterlagen lesbar beizufügen. Wer lange Wartezeiten vermeiden möchte, kann auch eine Untätigkeitsklage in Erwägung ziehen. Dadurch lässt sich die Verfahrensdauer in vielen Fällen verkürzen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass immer mehr Menschen in Deutschland eingebürgert werden möchten. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, die steigende Zahl von Anträgen effizient zu bearbeiten, um die Verfahrensdauer zu verkürzen und die Integration von Neubürgern zu erleichtern.
Quelle
Statistisches Bundesamt
Rechtsform: Obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat
Einbürgerungszahlen 2023 gemäß Statistisches Bundesamt.
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