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Einbürgerungszahlen 2023 – Höchststand seit 20 Jahren!

Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland hat im Jahr 2023 mit 200.095 Neubürgern einen neuen 20 Jahres-Rekordwert erreicht, doch die Verfahrensdauer wird sich aufgrund der hohen Antragszahlen auf bis zu vier Jahre verzögern. Mit dem Inkrafttreten des neuen Einbürgerungsgesetzes im Juni 2024 werden weitere Antragsteller erwartet, was die Wartezeiten zusätzlich verlängern könnte.
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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Einbürgerungszahlen in Deutschland erreichten 2023 mit 200.095 Menschen den höchsten Stand seit 20 Jahren, was 18,56% mehr als im Vorjahr ist.
  • Ein starker Anstieg der Einbürgerungen wurde vor allem bei Menschen aus Asien verzeichnet, besonders aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran.
  • Die Verfahrenszeiten für Einbürgerungen haben sich verlängert und betragen nun zwei bis vier Jahre im Durchschnitt.
  • Aufgrund des neuen Einbürgerungsgesetzes, das 2024 in Kraft tritt, wird mit noch längeren Wartezeiten durch erhöhte Antragszahlen gerechnet.

Einbürgerungen in Deutschland erreichen Rekordhoch – Verfahren dauern immer länger

Einbürgerungszahlen steigen um 18,56% im Vergleich zum Vorjahr

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte gestern Abend die Einbürgerungsstatistik für 2023. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland hat im Jahr 2023 einen neuen Höchststand der letzten 20 Jahre erreicht. Insgesamt wurden 200.095 Menschen eingebürgert, was einem Anstieg von 18,56% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz dieser positiven Entwicklung müssen Antragsteller jedoch immer länger auf ihre Einbürgerung warten.

Asien verzeichnet den stärksten Anstieg

Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Einbürgerungen von Menschen aus Asien. Hier stieg die Zahl um beeindruckende 43,86% auf 117.145 Personen. Vor allem Einbürgerungen aus Syrien (56,01%), Afghanistan (55,05%), Irak (57,15%) und Iran (34,03%) trugen maßgeblich zu diesem Wachstum bei.

Rückgang bei Einbürgerungen aus Europa

Im Gegensatz dazu ging die Zahl der Einbürgerungen aus Europa um 9,88% zurück. Besonders betroffen waren das Vereinigte Königreich mit einem Rückgang von 43,41% und die Türkei mit einem Minus von 24,75%. Auch Einbürgerungen aus Kosovo (-24,20%) und Serbien (-16,96%) gingen deutlich zurück.

Syrien, Irak, Türkei und Rumänien: Die Top-Herkunftsländer der Eingebürgerten 2023

Ein genauerer Blick auf die Herkunftsländer der Eingebürgerten im Jahr 2023 zeigt, dass Syrien erneut mit Abstand die meisten neuen deutschen Staatsbürger stellte. Insgesamt wurden 75.485 Syrerinnen und Syrer eingebürgert, was einem beeindruckenden Anstieg von 56,01% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. An zweiter Stelle folgt der Irak mit 10.710 Einbürgerungen, dicht gefolgt von der Türkei mit 10.735 Einbürgerungen. Rumänien belegt mit 7.575 Einbürgerungen den vierten Platz unter den Top-Herkunftsländern. Diese vier Länder machen zusammen mehr als die Hälfte aller Einbürgerungen im Jahr 2023 aus.

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Verfahrensdauer wird immer länger

Trotz der steigenden Einbürgerungszahlen müssen Antragsteller immer länger auf ihre Einbürgerung warten. Während es früher im Schnitt etwa ein Jahr dauerte, liegen die durchschnittlichen Verfahrenszeiten mittlerweile bei zwei bis vier Jahren. Grund dafür ist die hohe Zahl von Anträgen, die die Behörden bewältigen müssen.

Tipps für eine schnellere Einbürgerung

Um das Verfahren zu beschleunigen, sollten Antragsteller unbedingt darauf achten, die Anträge vollständig und korrekt auszufüllen und alle erforderlichen Unterlagen lesbar beizufügen. Wer lange Wartezeiten vermeiden möchte, kann auch eine Untätigkeitsklage in Erwägung ziehen. Dadurch lässt sich die Verfahrensdauer in vielen Fällen verkürzen.

Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass immer mehr Menschen in Deutschland eingebürgert werden möchten. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, die steigende Zahl von Anträgen effizient zu bearbeiten, um die Verfahrensdauer zu verkürzen und die Integration von Neubürgern zu erleichtern.

Aufgrund des neuen Einbürgerungsgesetzes, welches am 27.06.2024 in Kraft tritt, ist mit noch längeren Wartezeiten zu rechnen, da eine hohe Anzahl an Anspruchsberechtigten hinzukommt. Die Behörden werden mit der gestiegenen Anzahl an Anträgen konfrontiert sein und somit längere Bearbeitungszeiten benötigen, um alle Anträge sorgfältig prüfen zu können.
Christin Schneider
Leiterin Rechtsabteilung Migrando Rechtsanwälte

Quelle

Statistisches Bundesamt
Rechtsform: Obere Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat

Einbürgerungszahlen 2023 gemäß Statistisches Bundesamt.
https://www.destatis.de/DE/Service/Impressum/_inhalt.html

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