Welche Ausländerbehörde ist für die Familienzusammenführung zuständig?
Die zuständige Ausländerbehörde für die Familienzusammenführung ist jeweils die Ausländerbehörde in Ihrem Wohnort. Sie ist mit der deutschen Botschaft im Heimatland für die Überprüfung des Antrags auf das D-Visum zur Familienzusammenführung zuständig. Die Botschaft fällt dann die finale Entscheidung. Nach Einreise Ihres Familienangehörigen ist es auch die Ausländerbehörde am Wohnort, bei der Sie den Aufenthaltstitel beantragen.
So beantragen Sie die Familienzusammenführung
Der Antrag auf die Familienzusammenführung wird nicht bei der Ausländerbehörde, sondern der deutschen Botschaft im Herkunftsland gestellt. Das Visum zum Familiennachzug nach Deutschland beantragt Ihr Familienangehöriger bei der Botschaft, nachdem der Antrag komplett ist. Wenn das Visum genehmigt wurde, erfolgt die Einreise und in Deutschland wird dann der Aufenthaltstitel beantragt.
Aufgaben der Ausländerbehörde bei der Familienzusammenführung
Die Ausländerbehörde in Deutschland hat in Bezug auf die Familienzusammenführung folgende Aufgaben:
- Prüfung der Voraussetzungen: Gemeinsame Überprüfung mit der deutschen Botschaft, ob die Voraussetzungen für die Familienzusammenführung vorliegen.
- Aufnahme der Beantragung des Aufenthaltstitels: Aufnahme des Antrags auf den jeweiligen Aufenthaltstitel nach Einreise Ihres Angehörigen.
- Bearbeitung des Aufenthaltstitels: Anschließend bearbeitet die Ausländerbehörde die Antragstellung auf den jeweiligen Aufenthaltstitel.
- Erteilung des Aufenthaltstitels: Zum Schluss erteilt die Ausländerbehörde den Aufenthaltstitel für Ihren Familienangehörigen.
Die Ausländerbehörde spielt also sowohl bei der Überprüfung zur Familienzusammenführung als auch nach der Einreise bei der Beantragung des Aufenthaltstitels eine entscheidende Rolle und ist ein wichtiger Ansprechpartner für Sie.
Behörde | Aufgabe |
---|---|
Ausländerbehörde | Prüfung der Voraussetzungen |
Ausländerbehörde | Zustimmung oder Ablehnung + Weiterleitung an die Botschaft |
Ausländerbehörde | Bei positiver Entscheidung + nach Einreise wird der Antrag auf Ausstellung eines Aufenthaltstitels aufgenommen, geprüft und ausgestellt |
Botschaft im Heimatland | Prüfung der Voraussetzungen und Interview |
Botschaft im Heimatland | Entscheidung über den Antrag auf Familienzusammenführung |
Botschaft im Heimatland | Bei positiver Entscheidung: Erteilung des D-Visums |
Zustimmung durch die Ausländerbehörde
Unter folgenden Voraussetzungen muss die Ausländerbehörde dem nationalen Visum zum Familiennachzug der nachziehenden Person zustimmen:
- Das Visum wird für eine Dauer von länger als 90 Tagen beantragt.
- Der Aufenthaltszweck für die Einreise ist ein Familiennachzug und die Beantragung eines Aufenthaltstitels.
- Sie als Antragsteller sind nicht im Besitz von § 18d AufenthG (mit § 18d AufenthG ist keine Zustimmung notwendig).
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Diese Fragen stellt Ihnen die Ausländerbehörde
Gemeinsam mit der deutschen Botschaft im Heimatland überprüft die Ausländerbehörde die Familienzusammenführung-Voraussetzungen. Für diese Überprüfung werden Ihnen Fragen zur Familienzusammenführung gestellt. Das Interview führt die Botschaft. Die Fragen betreffen folgende Themen:
- Aufenthaltstitel: Haben Sie einen Aufenthaltstitel, der zum Familiennachzug berechtigt? Welcher Aufenthaltstitel wir bei der Einreise in Deutschland beantragt?
- Wohnsituation: Wenn der Wohnnachweis notwendig ist: Ist Ihre Wohnung groß genug? (10 Quadratmeter für unter 6-Jährige und 12 Quadratmeter für 6 Jahre und älter).
- Einkommen: Können Sie den Lebensunterhalt für sich und das nachziehende Familienmitglied ohne staatliche Hilfe tragen? (wenn Lebensunterhaltnachweis nötig ist).
- Krankenversicherung: Haben Sie eine Krankenversicherung für das nachziehende Familienmitglied abgeschlossen?
- Sprachnachweise: Hat Ihr Familienangehöriger einen Sprachnachweis? (wenn dieser benötigt wird).
Diese Unterlagen benötigt die Ausländerbehörde für die Familienzusammenführung
Folgende Unterlagen zur Familienzusammenführung benötigen die Ausländerbehörde und die Botschaft Ihres Herkunftslandes für die Bearbeitung:
- Ausgefülltes Antragsformular zum nationalen Visum
- Berechtigten Aufenthaltstitel von Ihnen als Person in Deutschland, um das nationale Visum zu beantragen
- Eine Angabe, welcher Aufenthaltstitel nach der Einreise Ihres Familienangehörigen beantragt wird
- Lebensunterhaltsnachweise (wenn gefordert)
- Sprachnachweise (wenn gefordert)
- Geburtsurkunde von Ihnen als Person in Deutschland und von Ihrem Familienangehörigen
- Deutscher Pass (wenn Nachzug zu deutschen Staatsbürgern)
- Heiratsurkunde (wenn Ihr Ehepartner nachzieht)
- Wohnnachweis und Mietvertrag (wenn gefordert)
Wir helfen bei Fragen zur Familienzusammenführung und der Ausländerbehörde
Sie wollen eine Familienzusammenführung bei der Ausländerbehörde beantragen, aber Ihr Aufenthaltstitel ist für die Familienzusammenführung gesperrt? Dann wechseln Sie in die Niederlassungserlaubnis oder beantragen einen deutschen Pass.
Wir bei Migrando haben jahrelange Erfahrung im Kontakt mit Ausländerbehörden und Einbürgerungsbehörden und in der Beratung zur Einbürgerung! Lassen Sie uns gemeinsam Ihren Weg zur erfolgreichen Familienzusammenführung gehen!
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Familienzusammenführung und der Ausländerbehörde
Die Ausländerbehörde überprüft mit der Botschaft Ihres Heimatlandes gemeinsam, ob die Voraussetzungen für die Familienzusammenführung gegeben sind. Dazu gehört, ob Sie den richtigen Aufenthaltstitel mitbringen sowie die Sicherung des Lebensunterhalts (wenn gefordert), Sprachkenntnisse (wenn gefordert) und mehr.
Das Visum zur Familienzusammenführung wird in der Regel für 3 Monate erteilt. Es besteht aber die Möglichkeit, das Visum auch für länger als 3 Monate zu beantragen.
Damit Ihr Familiennachzug klappt, müssen Sie die Beziehung zur nachziehenden Person nachweisen und wenn erforderlich den Lebensunterhalt, Sprachnachweise oder Wohnnachweise belegen (hier gibt es Ausnahmen bei einigen Aufenthaltstiteln).
Ja. Familienzusammenführung und Familiennachzug sind dasselbe. Familiennachzug ist der Begriff, der häufiger in der juristischen Sprache und auch in Gesetzen genutzt wird.
Die Fragen beim Interview zur Familienzusammenführung werden von der Botschaft im Heimatland gestellt. Bei den Fragen geht es darum, herauszufinden, ob die Voraussetzungen für den Familiennachzug in Ihrem Fall vorliegen.